Sappeur Korps
Die Sappeure stellen mit etwa 20 Mann ein kleines Korps, dass aus nur einem Zug besteht. Sie tragen einen blauen Waffenrock, darüber eine weiße Lederschürze, eine hohe Mütze mit einer rot-weißen Bürste darauf sowie ein Beil. Seit 1830 gehen sie bei jedem Umzug dem Regiment voran.
Historisch militärischer Hintergrund Sappeure marschieren bei allen uns bekannten Schützenregimentern stets an der Spitze, nicht nur aus Tradition, sondern aus überlieferter Geschichte. Sappeure, auch Sappers, Mineure oder Pioniere wurden in vergangener Zeit jene Soldaten genannt, welche die "Sappen", Lauf- und Verbindungsgräben für befestigte Stellungen, anlegten. Ferner waren sie zuständig für den Lager/Biwakbau, dem Fällen von Bäumen, Beseitigung von Hindernissen, Errichten von Schanzpfählen, kurz "sie machten den Weg frei" für die nachfolgende Infanterie. Deshalb marschierten sie auch stets an der Spitze der Truppe, hierbei trugen sie ihr Spezialgerät, eine langstielige Zimmermannsaxt geschultert. Zur normalen Bewaffnung zählte eine Muskete und der schwere Säbel. Die Axt ist heute ein ungefährliches Instrument aus verchromtem Weißblech. Die Pionier-Kompanie der Garde Napoleons umfasste im Jahre 1813 250 Mann. Diese wurden zu Paraden immer mit 16 Mann an die Spitze der Infanterie / Grenadier-Kompanien gestellt. Die französische Bezeichnung Sappeur sagt nicht aus, dass es sich ausschließlich um einen Truppenteil der französischen Armee handelt, Sappeure gab es in allen bekannten Armeen, selbst in den Hansestädten kleinerer Länder. Im Gegenteil war es im damaligen Preußen unmöglich eine französische Uniform zu tragen. In der Kaisergarde, die von Napoleon 1804 ins Leben gerufen wurde, erscheinen die Sappeure als "Pupillen der Garde". Wer hier eintreten wollte, musste Unteroffizier oder Soldat in der Leichten- oder Linien-Infanterie sein, 5 Fuß 5 Zoll (1,76m) groß sein, fünf Jahre gedient und sich moralisch wie militärisch ausgezeichnet haben. In die Garde einzutreten war eine große Ehre, aber es wurde nicht jeder genommen. (Quelle: Sappeurcorps Büttgen)
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Uniform früher Die Uniformen auf den ersten Festplakaten zeigten die Pioniere mit einer Bärenkappe, die es in Bayern bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts gab. Da die Kölner Kurfürsten der Zeit aus Bayern kamen, liegt die Vermutung nah, dass die Truppen nach heimischem Vorbild gekleidet wurden. Früher wurden zu den üblichen Accessoires künstliche Bärte und Schnauzbärte angeschaffen, solch seltamen Bräuche gab es auch in der echten Armee, aber sie wurde 1868 wieder abgeschafft. Die auch bis heute erhalten gebliebenen Uniformteile, trugen sie je nach der Einheit, der sie zugeteilt waren und die sie für ihre Arbeit benötigten: Bäume fällen, Hindernisse beseitigen oder Aufbau des Lagers. Der französische Name Sappeur kam mit dem Laufe der Zeit dazu, denn damit wurden die Soldaten bezeichnet, die die Lauf- & Annäherungsgräben (Sappen) anlegten und zusätzlich die Arbeit der Pioniere übernahmen. Später wurden die Bärenkappen durch eine Tschako-ähnliche Kopfbedeckungen ersetzt. Der bis heute getragene blaue Rock hat den preußischen Schnitt mit hohem Kragen, aber ob das Blau von den kurkölnischen Grenadieren, der preußischen Landwehr oder der Bürgermiliz stammt, ist nicht klar. Der blaue Waffenrock hatte auf den ärmeln des Oberarms die gekreuzten äxte und die Granate in Rot. Mit der weißen Wildlederschürze war er geschützt vor Sträuchern und Büschen, sie hing an einem Wildledergürtel, mit dem Granatenkoppelblech der Truppe. Weißen Lederhandschuhe und der schwarze Rucksack kamen noch dazu. Im Winter wurden schwarze Ledergamaschen und im Sommer weiß-blaue Leinengamaschen getragen. 1860 tauschte man das Lederzeug über Brust und Rücken gegen Säbelkoppel ein. An dem hing auch der Troddel. Auf dem Kopf trug der Sappeur eine Pelzmütze. Diese Mütze war rund 30 cm hoch und aus schwarz gefärbtem Bärenfell oder Büffelhaar. Vorne verziert mit einem Schild aus Tombak mit eingeprägtem Relief und weißen Kordeln, dazu oben eine Quaste und links ein 24 cm hoher Busch aus roten runden Federn. Die Kordel hatte früher unterschiedliche Farben je nach. Die weiße Fangschnur zeichnet den Sappeur als Mitglied des 1. Garderegimentes Napoleons aus, daher auch der Ursprung der Uniform. Uniform heute Die Chargierten tragen den Rock mit breitem roten Aufschlägen oder Revers und die "Bärenmütze" mit weißem Haarbusch und rotem Flügel, für die Bärenmütze wird heute natürlich ein Imitat verwendet. Der einfache Sappeur trägt statt dem Haarbusch einen "Pützer", den rot-weißen Federschmuck aus Kunstfaser. An dieser Kopfbedeckung (Tschako) ist links der rote Flügel angebracht, vorne das Symbol der Sappeure (2 gekreuzte äxte) sowie die weiße Fangschnur. Die Farbe des Uniformrocks der Sappeure ist blau, darunter eine weiße Hose, darauf wird ein weißes Koppel getragen und eine weiße Lederschürze. (Quelle: Sappeurcorps Büttgen und nach den Texten von Joseph Lange)
Struktur
Die Sappeure stellen mit etwa 20 Mann ein kleines Korps, dass aus nur einem Zug besteht. Der ranghöchste Offizier ist der Hauptmann, der König heißt hier Sieger. |