Stadt Neuss


Geografie
Neuss liegt am linken Niederrhein auf einer Niederterrasse gegenüber von Düsseldorf, an der Mündung der Erft in den Rhein. Die höchste Erhebung im Stadtgebiet befindet sich in der Nähe des Stadtteils Holzheim und beträgt 67,5 m, die tiefste Stelle befindet sich im Bereich der Hafeneinfahrt und beträgt 30 m über NN. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 13,2 km und in West-Ost-Richtung 12,8 km. Auch wenn Neuss grundsätzlich am Ostrand des Rhein-Kreises Neuss liegt, befindet sich auch der geographische Mittelpunkt des Kreises noch innerhalb des Stadtgebietes von Neuss (bei Gut Hombroich).

Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Neuss. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten genannt: Düsseldorf (kreisfreie Stadt) sowie Dormagen, Grevenbroich, Korschenbroich, Kaarst und Meerbusch (alle Rhein-Kreis Neuss)

Stadtgliederung
Stadtbezirke gibt es in Neuss - anders als in kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens - nicht. Das Stadtgebiet ist in statistische Bezirke eingeteilt. Diese werden fortlaufend nummeriert und tragen jeweils auch einen besonderen Namen:
1 Innenstadt, 2 Dreikönigenviertel, 3 Hafengebiet, 4 Hammfeld, 5 Augustinusviertel, 6 Gnadental, 7 Grimlinghausen, 8 Uedesheim, 9 Weckhoven, 10 Erfttal, 11 Selikum, 12 Reuschenberg, 13 Pomona, 14 Stadionviertel, 15 Westfeld, 16 Morgensternsheide, 17 Furth-Süd, 18 Furth-Mitte, 19 Furth-Nord, 20 Weißenberg, 21 Vogelsang, 22 Barbaraviertel, 23 Holzheim, 24 Grefrath, 25 Hoisten, 26 Speck / Wehl / Helpenstein, 27 Norf, 28 Rosellen.
Zu einigen Bezirken gehören separat gelegene Wohnplätze mit eigenem, teilweise mit dem Bezirk übereinstimmendem Namen: Allerheiligen, Bettikum, Derikum, Dirkes, Elvekum, Erfttal Ost, Erfttal West, Gier, Grefrath, Gruissem-Ost, Helpenstein, Am Kreitz, Kuckhof, Lanzerath, Löveling, Minkel, Rheinparkcenter, Röckrath, Rosellerheide/Neuenbaum, Schlicherum, Speck, Stüttgen, Wehl und Rott.

Einwohnerentwicklung
Im Jahre 1963 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Am 1. Januar 1975 stieg die Bevölkerungszahl von Neuss durch die Eingemeindung mehrerer Orte um 30.000 Personen auf 148.000. Ende Dezember 2005 lebten in Neuss nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 152.633 Menschen mit Hauptwohnsitz. Die Tendenz ist weiterhin steigend. Die folgende übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die "ortsanwesende Bevölkerung", ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die "Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung". Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Eingemeindungen
In die Stadt Neuss wurden im Laufe der Geschichte folgende Gemeinden bzw. Gemeindeteile eingegliedert: Anfang des 20. Jahrhunderts Teile von Heerdt, Büderich und Kaarst, 1929 Grimlinghausen, Uedesheim und Weckhoven sowie 1975 Grefrath, Holzheim, Hoisten, Norf, Rosellen und Speck sowie weitere Teile von Kaarst und Meerbusch.

Städtepartnerschaften
Neuss unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft: Châlons-en-Champagne, Frankreich, seit 1972; Pskow, Russland, seit 1990; Rijeka, Kroatien, seit 1990; Saint Paul, Bundesstaat Minnesota, USA, seit 1999; Nevşehir, Türkei, seit 2007; Bolu, Türkei (Städtefreundschaft), seit 2008

Stadtheilige
Schutzpatron von Neuss ist der heilige Quirinus von Neuss, seine Reliquien kamen um 1050 n. Chr. nach Neuss; ihm zu Ehren wurde das Neusser Quirinusmünster gebaut. Daraus entwickelte sich die Bedeutung von Neuss als mittelalterlicher Wallfahrtsort mit Pilgern aus ganz Europa.
Eine weitere Stadtheilige ist die hl. Hildegunde von Neuss.

Geschichte / Blasonierung des Neusser Wappens
Die Stadt Neuss zählt zu den ältesten rheinischen Städten, die ein Wappen und ein Siegel geführt haben. Das Wappen selbst ist eines der historisch bedeutsamsten deutschen Wappen und Sinnbild für die jahrhundertelange wechselvolle Geschichte. Das Wappen der Stadt Neuss zeigt in gespaltenem Schild vorn in Schwarz einen rot bewehrten und gezungten goldenen Doppeladler, hinten in Rot ein durchgehendes silbernes Kreuz. Auf dem Schild eine goldene Kaiserkrone. Der Schild wird von zwei Löwen gehalten. Die Stadtflagge ist rot-weiß, links das Wappen, rechts 9 goldene Kugeln (das so genannte Quirinus-Wappen).
Im ältesten Wappenschild, das bereits seit dem Jahr 1217 belegt ist, stand ein weißes Kreuz auf rotem Grund. Das Kreuz ist schon in alten Stadtsiegeln des 12. Jahrhunderts nachweisbar. Vermutlich handelt es sich um ein Kreuzfahrer- oder Geleitzeichen. Nachdem Neuss die Belagerung durch Karl den Kühnen 1475 erfolgreich abgewehrt hatte, belohnte Kaiser Friedrich III. die Stadt und ihre Bürger mit zahlreichen Privilegien. Dazu zählte nicht nur das Recht, mit rotem Wachs zu siegeln. Neuss wurde auch ein neues Wappen verliehen, das die Stadt vor den meisten anderen deutschen Städten auszeichnete. Sie wurde zwar nicht wie Köln zur Reichsstadt erhoben, durfte aber fortan die Symbole des Reiches, den doppelköpfigen Adler im schwarzen Schild führen, bekrönt durch die Kaiserkrone (die damals nur an Neuss und Amsterdam verliehen wurde). Der Adler symbolisierte das Reich, was durch die Verleihung des Wappens durch den Kaiser zum Ausdruck kam.
Nach 1550 wurden das alte und das neue Wappen in einem Schild vereinigt. Seitdem lautet die heraldische Beschreibung des Stadtwappens: Das Schild von Schwarz und Gold gespalten, vorne (oder rechts) ein doppelköpfiger Adler, hinten (oder links) ein durchgehendes silbernes Kreuz. Das Schild ist bedeckt von der goldenen Kaiserkrone. Als Schildhalter zwei goldene Löwen. Die Löwen als Schildhalter sind eine Zutat, die nicht zum eigentlichen Wappen gehören, sich aber eingebürgert haben und um 1638 zum ersten Mal erschienen sind.
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