Bürger-Schützen-Verein


Gründung des Bürger-Schützen-Vereins
Bereits im Mittelalter hielten viele Städte jährliche Wehr- und Schießübungen ab, damit ihre Bürger im Krisenfall die Freiheit der Stadt verteidigen konnten. Die älteste überlieferte Organisation, die in Neuss solche übungen abhielt, war die Sebastianus-Bruderschaft von 1415.
Das Schützenfest in der heutigen Form geht aber auf das Jahr 1823 zurück. Nach dem Ende der französischen Besatzung unter Napoleon Bonaparte bat die Neusser Junggesellen-Sodalität um die Genehmigung, parallel zur bereits existierenden Bartholomäuskirmes ein Vogelschießen sowie einen Festumzug abhalten zu dürfen.
Die Veranstaltung zählt etwa 100 Teilnehmer, 1824 sind es bereits 135. In den folgenden Jahrzehnten entwickeln sich die heute bekannten Strukturen: 1833 wird ein Komitee gewählt, dass mit der Ausrichtung des Schützenfestes beauftragt wird, 1840 wird die Königsparade in das Festprogramm aufgenommen. Mehr und mehr strukturiert sich das Regiment in die heute noch bekannten Korps. 1901 wird nach der Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches der Neusser Bürger-Schützen-Verein in das Vereinsregister eingetragen.

Erster und Zweiter Weltkrieg: Noch am 25. Juli 1914 beschloss man, das Schützenfest trotz des drohenden Krieges stattfinden zu lassen, allerdings begann bereits am 1. August die Mobilmachung, so dass das Fest in jenem Jahr und den folgenden ausfiel.
1920 erhielt man eine Genehmigung der Besatzungsbehörde, das Fest wieder auszurichten, jedoch sieht die internationale Presse darin eine "Sehnsucht nach Revanche, ein Wiederaufflackern des Militarismus". Das Schützenfest wurde 1923 und 1924 verboten und erst 1925, eine Woche vor dem eigentlichen Termin, von der belgischen Besatzungsmacht wieder erlaubt. 1927 wurde das 100-jährige Jubiläum, das eigentlich auf 1923 gefallen wäre, mit über 1200 Marschierern nachgefeiert.
Im Zeichen der Wirtschaftskrise ließ man das Schützenfest 1931 ausfallen, konnte es in den Folgejahren wieder feiern. Man geriet aber mit den herrschenden Nationalsozialisten aneinander. So verlangte der NS-Kreisleiter 1937 vergeblich, dass die Neusser Geistlichen nicht zur Parade in das Rathaus eingeladen werden dürften. Zugnamen mit religiösem Motiv ("Münsterchor", "Dreikönigenchor") wurden verboten. 1939 feierte man das letzte Schützenfest vor dem Zweiten Weltkrieg, bereits am Donnerstag danach verließen die ersten Militärtransportzüge Düsseldorf.
Nach dem Zweiten Weltkrieg: 1947 zogen Neusser Schützen in einem Schweigemarsch vom Rathaus zum Quirinus-Münster durch die Ruinen der Stadt, erst 1948 wurde wieder ein König augeschossen. Ein Schützenfest mit vier Festtagen findet aber erst seit 1949 wieder statt.
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